Looking back..

… dann ist eine der prägendsten Erinnerungen an meinen Vater, die Liebe und Hingabe zu seinem Hobby. Am Wochenende verbrachte er Stunden in seinem Musikzimmer, Geige spielend, Kinnhalter und Stützen wechselnd, Saiten ausprobieren. Er wußte Zeit seines Lebens, dass er es niemals zu einem Berufsmusiker gebracht hätte, aber das war nicht weiter schlimm. Er lebte seine Leidenschaft und es ging darin um weitaus mehr als nur das Musizieren an und für sich. Für ihn war das ganze eine very wholesome experience. Der größte Teil seiner Kontakte bestand aus Menschen, die seine Liebe zur Musik teilten, er gründete ein Streichquartett, Fördervereine, dies das, pineapple Saft. Warum erzähl ich euch Süßmäusen das?

Vor einer Woche bin ich von der Costa del Sol wiedergekommen. Wie immer falle ich nach so einer Reise erstmal in ein Loch, vor allem wenn der Juni sich wettermässig wie Hurensohn sein Vater aufführt. Immer wenn das passiert, verziehe ich mich in mein Kellergewölbe, katalogisiere Filter, tausche Kameragurte an jedem Body (was Peak design, ich kaufe mir doch keine Rolex, um das Armband dann gegen ein Gummiband zu tauschen…), drucke Bilder aus und lasse mich von Fotobüchern inspirieren. Dann und ganz genau dann fühle ich mich meinem Vater näher, als ich ihm zu Lebzeiten je stand. Wenn es diese Hingabe, dieses „sich Verlieren in einer Sache“ ist,  die er mich lehren wollte, dann war das sehr stabil von ihm. In diesen Augenblicken stelle ich auch fest, wie wichtig Instagram trotz aller Widrigkeiten eigentlich ist. Alle meine Kontakte in den letzten fünf Jahren habe ich zwar durch Fotografie, aber ausschliesslich über Instagram geschlossen. Könnte schlimmer sein, wenn ich schaue mit welchen wunderbaren Menschen ich in regem Kontakt stehe.

Apropos: Ich habe mit dem wunderbaren Jan onFilm ein Zine Swap gemacht. Der hat sein erstes Jahr in London (die waren mal in der EU, ist schon a tiny bit ago, darling) dokumentiert und herausgekommen ist ein tolles Zine mit dem Namen „Hello, London“. Die Fotos machen richtig Spass, sind vielseitig, es gibt QR codes für mehr Infos und sogar ein paar Postkarten. Da kann sich der Eier-schaukelnde Rex Kramer am Lago mal `ne slice von abschneiden, you know. Ich weiß gar nicht genau, ob Jan noch paar copies  im Sale hat, aber schriebt ihm mal, bestimmt freut er sich! Ich freue mich auf jeden Fall über eine weitere Quelle der Inspiration in meinem bookshelf. Danke dafür.

Ausserdem hat mein Lieblings YouTube Jamie Windsor 1 neues Video, in dem es um den richtigen Einsatz von Tärfenschiefe geht. Also quasi Hintergrundunschärfe. Das stilistische Mittel der Wahl für alle, die sonst keine Ideen haben. In diesem Video geht er unter anderem auf die kompositorischen Mittel von Alex Webb ein - super spannend, klasse und wirklich bereichernder Content. Im Anschluss habe ich mir postwendend dislocation von Alex Webb bestellt. Was mich fasziniert, ist, dass die Bilder eigentlich weniger durch romantische, szenische Lichtstimmung, sondern rein durch den Aufbau und Inhalt brachial ins face jumpen. Zieht euch das Video mal rein. Grüße gehen raus!

Ich habe diese Woche weitere Exemplare meine Zines „Auftrag am Lago“ rausgeschickt. Es fällt mir immer schwerer das zu tun. Das Projekt ist für mich abgeschlossen und ich habe das Gefühl, dass mich der immer gleiche Prozess des Abgleichen von Bezahl- und Adressdaten daran hindert, weiter zu machen, obwohl ich natürlich mit jeder neuen Anfrage stolz auf das bin, was ich geschaffen habe. Anyhow, ich habe endlich Robin Dißelkamp sein Exemplar zuschicken können und bin mal wieder auf seinen tollen Blog gestoßen, den ich an dieser Stelle unbedingt hervorheben. Er schreibt mit Herz auf Zunge, alles auf Lunge, Junge, ehrlich und berührend, habe ich direkt gebookmarkt und ihr solltet das auch tun. In seinem neusten Beitrag schreibt er unter anderem über unseren gemeinsamen Freund Tom Stöven und einen seiner Podcast Gäste Moe Moschokarfis; es ist eine Freude das zu lesen. Ich glaube manchmal, dass Tom gar nicht weiß, was für ein Impact sein Podcast „RoyalTS“ für viele von uns hat.

Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist und nicht vorher, deswegen habe ich bislang drei Kinder.

In diesem Sinne ihr süßen!

Ach so ja..Fotos. Random, aber ganz viel feeling.


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